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Universitätspastoral für einen neuen Humanismus in Europa

Datum publikace30. 11. -0001, 0.00
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Am vergangenen Sonntag ist der europäische Kongress über Universitätspastoral, der vom 27. bis zum 30. Januar vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) in München veranstaltet wurde, zu Ende gegangen. Rund 60 Delegierte aus 23 Bischofskonferenzen Europas sowie zahlreiche Vertreter von Hochschulverbänden und -bewegungen haben während der Kongresstage über das Thema Ausbildung, Erziehung und Evangelium -  Perspektiven der Universitätspastoral in Europa nachgedacht.

München (DE): Einige Delegierte vom Heiligen Stuhl, in Vertretung der Kongregation für die Glaubenslehre und des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs haben ebenfalls am Treffen teilgenommen. Der CCEE-Kongress fand unter der Schirmherrschaft von Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, statt und wurde mit der Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) organisiert. In seinen Grussworten hat der bayrische Kardinal unterstrichen, dass die Universitätspastoral heute dazu berufen ist, einen neue humanistische Synthese zu entwickeln, wie es vom Heiligen Vater in seiner Caritas in veritate gefordert wird. Aus diesem Grunde ist es notwendig, dass die Kirche eine globale Vorstellung der Wissenschaft einnimmt, die eine allumfassende und pädagogische, auf das Vertrauen begründende Ausbildung fördert. In diesem Sinne soll sie die Menschen dazu verhelfen, in jener Pluralität zu leben, die in Zukunft immer mehr unsere Städte prägen wird. Die Hochschulen müssen ihre ursprüngliche Aufgabe wieder ausführen, d.h. das Wachstum der Menschheit und den spirituellen Fortschritt fördern, sowie als Bezugspunkt der Intellektuellenkreises zugunsten des Allgemeinwohls dienen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, braucht die wissenschaftliche und akademische Welt eine Werteorientierung, die ihr die Kirche bieten kann.

Mit seinem Vortrag hat S.E. Mons Marek Jedraszewski, Zuständiger der Sektion 'Universität' der CCEE-Kommission, in die Arbeit des Kongresses eingeführt und dessen Ziele erläutert. Dabei hat er die Notwendigkeit einer Hochschulpastoral betont, die nicht nur zur Erweiterung des Rationalitätbegriffes beitragen kann, sondern auch realistisch und bereit ist, die objektive Wahrheit und das Gemeinwohl der Gesellschaft aufzunehmen.

Das Treffen hat sich auf drei Themenschwerpunkte konzentriert: die Studierenden von heute, die Glaubenserfahrung im Hochschulbereich und der Glaube im Dialog mit Wissenschaft und Kultur.

Zu Beginn des Kongresses hat der Erzbischof von Westminster Vincent Nichols, Präsident der CCEE-Kommission 'Katechese, Schule und Universität', die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf das Bildungskonzept gerichtet, das der selige Kardinal John Henry Newman entwickelt hatte. In seinen Gedanken zur Universität war Newman, der zugleich der erste Rektor der katholischen Universität von Dublin gewesen ist, zunächst von der Fragmentierung des Wissens und der Universitätsbildung besorgt. Newman war der Auffassung, dass die Bildung alle Disziplinen umfassen sollte. Alle moderne Wissenschaften und alle erlernbaren Berufe sollten seiner Meinung nach an der Universität ihren Platz haben. Was damals fehlte und heute immer nocht fehlt ist 'das Nichtvorhandensein eines Integrations-Prinzips'. Laut Newman trägt die gemeinsame Suche nach der Wahrheit zur Einheit aller Disziplinen bei. Diese gleichen Besorgnisse wurden auch von Papst Johannes Paul II und von Papst Benedikt XVI geteilt. Ihrer Meinung nach leidet die Hochschule an einer Krise der Wahrheit und der Entfremdung sowie unter einer modernen Technologiegesellschaft, in der das Individuum zum blossen Instrument wird.

Laut Tino Bargel, Mitarbeiter an der Hochschule in Konstanz, betonen die heutigen Studierenden ihre Individualität. Im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft sind sie weit 'effizientorientierter' als früher, haben jedoch unklare Wertevorstellungen. Ideale sind den Studierenden von heute eher fremd. Auch soziale Anteilnahme und Solidarität sind ihnen weithin abhandengekommen. Das politische Interesse und das öffentliche Engagement gehen zurück. Aber Eltern, Geschwister und Freunde steigen in der Wertschätzung. Die Studierenden sind sich, so Bargel, weithin darüber im Unklaren, wie die gesellschaftliche Entwicklung weiter gehen soll und für was sie sich einsetzen könnten. Eine weitere Gemeinsamkeit, die von den Kongressteilnehmern aus ganz Europa erkannt wurde, ist die der Mobilität und der ständigen Vernetzung der heutigen Studierenden. Abschliessend ist diese Studentengeneration weit mehr als andere auf der Suche nach Sicherheiten, weil die Verhältnisse unübersichtlich sind.

Das Thema der Glaubenserfahrung im Hochschulbereich ist von Professor Sergio Lanza, geistlicher Mitarbeiter an der katholischen Universität vom 'Sacro Cuore' eingeleitet worden. Laut Mgr. Lanza ist eine konfessionelle Präsenz an den Hochschulen durchaus legitim, weil aus dem wahren katholischen Glauben die Kultur entspringt. In diesem Sinne sollte die Hochschule zum 'Campus der Evangelisierung' werden. Nachdem Glaube und Kultur Jahrhunderte lang dramatisch voneinander getrennt standen, zeichnet sich heute für die christliche Gemeinde die Möglichkeit ab, eine prophetische Rolle zu übernehmen. Neutralität gibt es in diesem Sinne nicht: Wir haben das Ende der positivistischen Zeit der Vernunft erreicht, einer Vernunft, die alles erklären kann. Der Weg, den wir nun begehen müssen, lässt alle Lehren in eine anthropologische Synthese einfliessen, die nicht nur sinnstiftend ist, sondern auch einen neuen integralen Humanismus hervorbringen kann. Der Erfahrungsbericht einiger Kongressteilnehmer, die seit Jahren die Studierenden begleiten - so die Aussagen eines Universitätsprofessors und die des Kanzlers der Technischen Universität zu München - hat verdeutlicht, dass diese 'Pastorale der Intelligenz' der Weg ist, den man einschlagen muss.

Auf der anderen Seite gehört die Untersuchung der Beziehung zwischen Glauben und Vernunft zu den Aufgaben der Hochschule, wenn Letztere wirklich als Ort und Gesellschaft der Wissensförderung zugunsten des Gemeinwohls verstanden werden will. Dieses Thema, das im Mittelpunkt des gesamten Kongresses stand, ist ganz besonders im Vortrag von Kardinal Peter Erdő, Präsident des CCEE und Erzbischof von Esztergom-Budapest, behandelt worden. Laut Kardinal Erdő soll sich die Hochschulpastoral nicht allein um die Studierenden kümmern, sondern sich dafür einsetzen 'damit die Fülle der Botschaft des Evangeliums auf die Vielseitigkeit und die Unendlichkeit des menschlichen Wissens stossen kann'. In den Hochschulgemeinden können die unterschiedlichen Wissenschaftler mit ihren Berufsfertigkeiten zu diesem Dialog beitragen. Gleichzeitig können sie 'mit ihren vereinten Forschungen eine Beziehung zwischen dem christlichen Glauben und dem Leben in unseren Gesellschaften aufbauen'. Dank der Anwesenheit hochkarätiger katholischer Wissenschaftler (einem Bioinformatiker, einem Wirtschaftswissenschaftler und einem Philosophen, die an der Hochschule unterrichten) haben die Kongressteilnehmer eindeutig verstanden, dass die Beziehung zwischen Glauben und Vernunft zu den Prioritäten der modernen Welt gehört. Ihr Zeugnis hat klar gezeigt, dass dieser Dialog tatsächlich möglich und spannend sein kann.

Im Laufe der vier Kongresstage haben die Teilnehmer die Vielfältigkeit der Initiativen und Projekte kennengelernt, die von den unterschiedlichen Bischofskonferenzen veranstaltet werden, um die Herausforderungen der Hochschulpastoral zu nehmen. Gleichzeitig zwingt letztere dazu, die allgemeine Seelsorge zu überdenken: die Zukunft der Universitätspastoral hängt von einer organischen Zusammenarbeit aller Seelsorgern in unseren Diözesen ab und soll einen wesentlichen und originellen Beitrag zur neuen Evangelisierung leisten. In diesem Sinne ist es notwendig, die Horizonte der Vernunft zu erweitern und die Frage nach Gott zu überdenken. Alle Kongressteilnehmer haben darüber hinaus feststellen können, wie aus dem Herzen der Dozenten und des Verwaltungspersonals unserer Hochschulgemeinden sowie der europäischen Kultur ein neues Bedürfnis nach Gott entspringt. Eine postsäkularisierte Gesellschaft wie die europäische, die vor neuen Horizonten steht, braucht eine neue Perspektive Gottes.

Während des Kongresses haben die Teilnehmer einige Universitätspfarreien in München besichtigt und sind über die Struktur der Deutschen Bischofskonferenz informiert worden, die sich um alle Protagonisten der Hochschulwelt kümmert: von den Studierenden über das Verwaltungspersonal bis hin zu den Dozenten. Es handelt sich dabei um ein richtiges Netzwerk an unterschiedlichen autonomen aber gleichzeitig voneinander abhängigen Strukturen. Besondere Aufmerksamkeit ist den Seelsorgern geschenkt worden. Mit grossem Interesse haben die Kongressteilnehmer einige Pilotprojekte verfolgt. So, zum Beispiel, die Initiative 'ora et labora', die die Studierenden bei ihrer Zeiteinteilung unterstützt, damit sie Zeit für das Studium, das Gebet und die Erholung finden.

Am Nachmittag des 29. Januars haben die Kongressteilnehmer vor dem Weisse-Rose-Denkmal verweilt und allen christlichen Studierenden, die sich mit ihrem gewaltlosen Widerstand gegen die NS-Regierung Deutschland gewehrt haben, ihrer Ehrerbietung zu erweisen. Der Kongress ist am Sonntag, den 30. Januar mit der Feier der Heiligen Messe durch Kardinal Marx in der Kathedrale Münchens zu Ende gegangen.

 

Für weitere Informationen:

Thierry Bonaventura
CCEE Pressesprecher
Tel.: +41-71-227 60 40
Fax: +41-71-227 60 41
Mobil: +41-78-851 60 40
thierry.bonaventuraccee.ch

 

Dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) gehören als Mitglieder die derzeit 33 Bischofskonferenzen Europas an, rechtmässig vertreten durch ihre Präsidenten, sowie die Erzbischöfe von Luxemburg, des Fürstentums Monaco, der Maroniten auf Zypern und der Bischof von Chişinău (Moldawien). Vorsitzender des CCEE ist Kardinal Péter Erdő, Erzbischof von Esztergom-Budapest, Primas von Ungarn. Stellvertretende Vorsitzende sind Kardinal Josip Bozanić, Erzbischof von Zagreb und Kardinal Jean-Pierre Ricard, Erzbischof von Bordeaux. Generalsekretär des CCEE ist P. Duarte da Cunha. Der Sitz des Sekretariates befindet sich in St. Gallen (Schweiz).

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